Und sie nahmen die Bögen auf und ließen ihre Pfeile fliegen,
im warmen Abendwind des letzten Sonnenlichts.....
Der Bogen in der Resozialisierungsarbeit
Traditionelles Bogenschiessen als Teil des Sozialen Trainingskurs für Jungen des Stadtjugendamtes München
Resozialisierungsmaßnahmen für jugendliche Straftäter im Rahmen eines „Täter-Opfer-Ausgleichs“ der Jugendhilfe gibt es schon seit längerem in Deutschland. Verursacher und Geschädigter bekommen dabei die Gelegenheit, in direktem persönlichen Kontakt den erlittenen Schaden zu regeln und den Konflikt aufzuarbeiten.
Neben diesen Maßnahmen wurde schon vor einigen Jahren von einem großen kirchlichen Jugendhilfeträger in München die Gefährdetenhilfe ins Leben gerufen, die seit Jahren straffällig gewordene Jugendliche mit dem Ziel betreut, sie zu selbständiger und eigenverantwortlicher Lebensführung zu befähigen. Zudem wird in einer eigenen Betreuungsabteilung der ansässigen Justizvollzugsanstalt die Betreuung sehr junger oder sehr lange inhaftierter Jugendlicher durchgeführt. Daneben betreut diese Institution auch Jugendliche in einer speziellen Arrestanstalt der selben Großstadt, deren Einzugsbereich ganz Oberbayern erfasst.
Weitere Schwerpunkte der Gefährdetenhilfe sind u.a. per richterlicher Anordnung ausgesprochene Betreuungsweisungen, soziale Trainingskurse und Anti-Aggressionstrainings, Bewährungshilfen und Jugendgerichtshilfe.
Ein Grundsatz der in diesen Arbeitsfeldern Tätigen ist: „Wir bleiben auch an jungen Menschen dran, wenn andere bereits abwinken, damit diese jungen Männer ihr Leben nicht als eine Sackgasse begreifen. Es gibt kein Leben, das nicht eine Zukunft hat. Niemand ist überflüssig, jeder Mensch ist ein wunderbares Geschenk. Auch junge Leute, die versagt und gefehlt haben, sollen spüren, dass sie nicht aufgegeben werden“.
Damit soll den jungen Menschen vor dem Hintergrund einer Diskussion, die eine Verschärfung des Jugendstrafrechts fordert, ein Signal vermittelt werden, das klar und eindeutig ist: Es lohnt sich immer, sich für die eigene gute Zukunft einzusetzen.
Auf diesem Hintergrund entstand mit zwei Teams verschiedener sozialer Einrichtungen und Träger Einrichtung eine Kooperation, mit straffällig gewordenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Rahmen eines 2 ½ Monate dauernden Kompetenztrainings jeweils einen themenorientierten Aktionstag mit bogenpädagogischem Schwerpunkt durchzuführen.
Obwohl ursprünglich bei BOGENPÄDAGOGIK zwei Ausschlusskriterien bestanden, – kein Bogenschiessen mit gewaltbereiten Jugendlichen und keine Bogenpädagogik-Kurse, wenn keine fundierte oder fachliche Weiterbegleitung möglich ist, (zum Beispiel wenn ein Beitritt zu einen entsprechenden Verein nicht angenommen wird) - waren alle Beteiligten doch neugierig aufeinander, damit Neuland zu betreten. Nach einem Vortreffen stimmten dann alle Partner zu,es miteinander zu versuchen.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schilderten bei dieser Sitzung die Lebenssituation und das „Abgleiten auf die schiefe Bahn“ ihrer „Schützlinge“. Oftmals bedingt durch übelste soziale und familiäre Verhältnisse mit hohem Gewaltpotential, Erfahrungen aus dem Strichermilieu, einem überdurchschnittlichen Anteil von Teilnehmern mit Migrationshintergrund, Alkohol-oder Drogenmissbrauch oder fehlende Schulausbildung und abgebrochene Lehrstellen.
So wurden die meisten bereits im Jugendlichenalter in folgender Weise straffällig:
Sie erfuhren folgende Sanktionen oder hatten entsprechende Behandlungen hinter sich:
Teilweise erfolgte eine Sanktionierung durch die Gerichte erst bis zu 1 ½ Jahren nach der Tat. Das ist für die meist jugendlichen Täter ein nicht mehr zu überschauender Zeitraum, aufgrund dessen eine Einsichtsfähigkeit zur unmittelbaren Tat nicht mehr gegeben ist.
Durch die Jugendfürsorge und deren Aktionstage hätten in den letzten Jahren manche wieder auf den „geraden Weg“ gefunden und würden danach weiterhin sachkundig und fürsorglich begleitet werden können.
Traditionelles Bogenschiessen als Teil des Sozialen Trainingskurs für Jungen des Stadtjugendamtes München
Resozialisierungsmaßnahmen für jugendliche Straftäter im Rahmen eines „Täter-Opfer-Ausgleichs“ der Jugendhilfe gibt es schon seit längerem in Deutschland. Verursacher und Geschädigter bekommen dabei die Gelegenheit, in direktem persönlichen Kontakt den erlittenen Schaden zu regeln und den Konflikt aufzuarbeiten.
Neben diesen Maßnahmen wurde schon vor einigen Jahren von einem großen kirchlichen Jugendhilfeträger in München die Gefährdetenhilfe ins Leben gerufen, die seit Jahren straffällig gewordene Jugendliche mit dem Ziel betreut, sie zu selbständiger und eigenverantwortlicher Lebensführung zu befähigen. Zudem wird in einer eigenen Betreuungsabteilung der ansässigen Justizvollzugsanstalt die Betreuung sehr junger oder sehr lange inhaftierter Jugendlicher durchgeführt. Daneben betreut diese Institution auch Jugendliche in einer speziellen Arrestanstalt der selben Großstadt, deren Einzugsbereich ganz Oberbayern erfasst.
Weitere Schwerpunkte der Gefährdetenhilfe sind u.a. per richterlicher Anordnung ausgesprochene Betreuungsweisungen, soziale Trainingskurse und Anti-Aggressionstrainings, Bewährungshilfen und Jugendgerichtshilfe.
Ein Grundsatz der in diesen Arbeitsfeldern Tätigen ist: „Wir bleiben auch an jungen Menschen dran, wenn andere bereits abwinken, damit diese jungen Männer ihr Leben nicht als eine Sackgasse begreifen. Es gibt kein Leben, das nicht eine Zukunft hat. Niemand ist überflüssig, jeder Mensch ist ein wunderbares Geschenk. Auch junge Leute, die versagt und gefehlt haben, sollen spüren, dass sie nicht aufgegeben werden“.
Damit soll den jungen Menschen vor dem Hintergrund einer Diskussion, die eine Verschärfung des Jugendstrafrechts fordert, ein Signal vermittelt werden, das klar und eindeutig ist: Es lohnt sich immer, sich für die eigene gute Zukunft einzusetzen.
Auf diesem Hintergrund entstand mit zwei Teams verschiedener sozialer Einrichtungen und Träger Einrichtung eine Kooperation, mit straffällig gewordenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Rahmen eines 2 ½ Monate dauernden Kompetenztrainings jeweils einen themenorientierten Aktionstag mit bogenpädagogischem Schwerpunkt durchzuführen.
Obwohl ursprünglich bei BOGENPÄDAGOGIK zwei Ausschlusskriterien bestanden, – kein Bogenschiessen mit gewaltbereiten Jugendlichen und keine Bogenpädagogik-Kurse, wenn keine fundierte oder fachliche Weiterbegleitung möglich ist, (zum Beispiel wenn ein Beitritt zu einen entsprechenden Verein nicht angenommen wird) - waren alle Beteiligten doch neugierig aufeinander, damit Neuland zu betreten. Nach einem Vortreffen stimmten dann alle Partner zu,es miteinander zu versuchen.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schilderten bei dieser Sitzung die Lebenssituation und das „Abgleiten auf die schiefe Bahn“ ihrer „Schützlinge“. Oftmals bedingt durch übelste soziale und familiäre Verhältnisse mit hohem Gewaltpotential, Erfahrungen aus dem Strichermilieu, einem überdurchschnittlichen Anteil von Teilnehmern mit Migrationshintergrund, Alkohol-oder Drogenmissbrauch oder fehlende Schulausbildung und abgebrochene Lehrstellen.
So wurden die meisten bereits im Jugendlichenalter in folgender Weise straffällig:
- Schwere Körperverletzung
- Gewaltexzesse
- Drogenhandel und -konsum
- Diebstahl
- Schwerer Raub
- Einbruch
- Wiederholungstäter
- Bandenkriminalität.
Sie erfuhren folgende Sanktionen oder hatten entsprechende Behandlungen hinter sich:
- Wochenend-Arrest,
- Bewährung
- Sozialstunden
- Verpflichtende Teilnahme an Anti-Aggressionstraining,
- Vorstrafen mit Auflagen
- mehrmonatiger oder über einjähriger Gefängnisaufenthalt
- wiederholter Alkohol oder Drogenentzug
Teilweise erfolgte eine Sanktionierung durch die Gerichte erst bis zu 1 ½ Jahren nach der Tat. Das ist für die meist jugendlichen Täter ein nicht mehr zu überschauender Zeitraum, aufgrund dessen eine Einsichtsfähigkeit zur unmittelbaren Tat nicht mehr gegeben ist.
Durch die Jugendfürsorge und deren Aktionstage hätten in den letzten Jahren manche wieder auf den „geraden Weg“ gefunden und würden danach weiterhin sachkundig und fürsorglich begleitet werden können.
2. Rahmenbedingungen und Fragestellungen
Es wurde sich auf folgende Rahmenbedingungen und Fragestellungen geeinigt:
Traditionelles Bogenschiessen in Form eines sog. Aktionstages, als Teil eines Resozialisierungskurses bzw. Sozialkompetenztrainings – je nach Schwere der begangenen Straftat mit folgenden Grundgedanken:
Mit diesen Fragestellungen ausgestattet, wurde begonnen den Veranstaltungstag vorzubereiten. Um sich auf die Besonderheit dieser Situation und der Zielgruppe vorzubereiten, sollte im Vordergrund stehen, den bis dahin völlig unbekannten Teilnehmern unvoreingenommen, aber doch „glasklar“ entgegenzutreten.
Traditionelles Bogenschiessen in Form eines sog. Aktionstages, als Teil eines Resozialisierungskurses bzw. Sozialkompetenztrainings – je nach Schwere der begangenen Straftat mit folgenden Grundgedanken:
- Bogenschiessen heißt im „Hier und Jetzt“ zu sein, sich bewusst und unmittelbar auf diesen Tag, seinen Ablauf und die Inhalte einzulassen.
- Ein Bogen fordert auf, den eigenen Standpunkt zu verlassen und sich auf „die andere Seite“ zu begeben. Im übertragenen Sinn soll der Bogen die TN motivieren, eine Sache oder Angelegenheit so zu betrachten, wie sich die Dinge aus der Sicht des Gegenübers offenbaren (Einen Konflikt „anders“ bewerten, die eigene Rolle zu überdenken, das eigene Verhalten von einem veränderten Blickwinkel aus zu betrachten und ‚klarer sehen’ -Sich in andere hineinversetzen, Empathie entwickeln).
- Die „Stille hören“. Bogenschiessen läuft prinzipiell „unspektakulär“ und ruhig ab, dieses aber mit absoluter Körperbeherrschung und Ästhetik, in der Konzentration auf sich selbst. Manchmal kann man den Bogen auch „singen hören“ (Da gewaltbereite männliche Täter oft keinen oder nur wenig Bezug zu ihrem eigenen Körper bzw. der eigenen Verletzlichkeit oder ihrer Emotionalität haben, hilft Bogeschiessen als sinnliche Erfahrung, oft „vergrabene“ und „verschüttete“, verloren gegangene Gefühle, Erinnerungen, Werte und Normen wieder zu beleben oder kann diese neu entdecken helfen).
- Vor dem eigentlichen Bogenschiessen soll der Bewegungsablauf und das Körperbewusstsein deutlich gemacht werden (Transfer zu vorangegangenen Übungen und gemalten Körperbildern, zu Methoden der Gestalt-und Ausdruckstherapie).
- Ohne Denken, ohne sich Gedanken über das sprichwörtlich vor einem Liegende zu machen, bleiben einem die beeindruckendsten Momente beim Bogenschiessen (und im Leben) verborgen. Ohne Bereitschaft, Neues vorurteilsfrei anzunehmen, kann dies nicht funktionieren.
- Dieses Einlassen auf das Bogenschiessen muss für sich selbst „erarbeitet“ werden, man muss „für den Bogen bereit sein“. Das gilt genauso für das gesamte eigene Leben. Deshalb steht der Bogen bzw. das Bogenschiessen sinnbildlich für den eigenen Lebensweg, auf dem immer wieder neu entschieden werden muss, „in welche Richtung“ der Pfeil abgegeben werden soll.
- Das „Ziel, das ich ins Auge nehme“, ein Ziel, das ich erreichen möchte. Der Bogen, der Pfeil steht dafür, dass ich auch Hindernisse auf dem Weg zu meinem Ziel überwinden kann. Der Pfeil als Wegweiser, der Bogen der die Energie dazu liefert.
- Allerdings kann dieses Bogen-Pfeil-System nur das umsetzen, was ich bereit bin hineinzustecken. Wenn ich nicht gewillt bin, mich anzustrengen und meine Vorsätze nicht korrekt umsetze, ich nicht ehrlich genug zu mir selbst bin, mein Ergebnis zu kontrollieren oder zu verbessern, werde ich keinen dauerhaften Erfolg haben.
- In unserem Zusammenhang bedeutet es in jedem Fall: Verantwortung leben zu können, auch Anstrengung dafür in Kauf zu nehmen.
- Sein eigenes (inneres) Selbstbild und die erlebte Fremdwahrnehmung (von Außen: Freunde, Kontrahenten, Richter, Ordnungsbehörden, Familie, Freundin, usw.) zu überprüfen.
- Welches Ergebnis soll am Ende stehen?
Mit diesen Fragestellungen ausgestattet, wurde begonnen den Veranstaltungstag vorzubereiten. Um sich auf die Besonderheit dieser Situation und der Zielgruppe vorzubereiten, sollte im Vordergrund stehen, den bis dahin völlig unbekannten Teilnehmern unvoreingenommen, aber doch „glasklar“ entgegenzutreten.
3. Einstieg und Begrüßungsformel
Praktikable Begrüßungsformel (Vorschlag):
„Es spielt für mich keine Rolle, weswegen Ihr an diesem Programm teilnehmt. Es ist für mich nicht so wichtig, was Ihr in Eurem bisherigen Leben so angestellt oder versäumt habt, für Euch positiv zu tun. Es interessiert mich auch nicht, unter welchen Bedingungen ihr lebt oder aufgewachsen seid – egal, wie hart oder unbequem das auch gewesen sein mag.
Ich urteile nicht über Euch – das haben vielleicht schon andere in der Vergangenheit getan. Eure Familie, Eure Freunde, die Öffentlichkeit, ein Richter?
Was mich aber interessiert, was mir wirklich wichtig ist, dass Ihr heute hierher gekommen seid. Was Ihr von diesem Tag mitnehmt, was Euch davon weiterbringt und was Ihr damit für euer zukünftiges Leben brauchen könnt, wie Ihr es gestaltet, wie Ihr es verändert, ist tatsächlich nur Euer "Ding", aber genau das steht für mich im Vordergrund.
Es geht heute vor allem um Euch! Ihr seid heute für mich der Mittelpunkt meines Interesses. Und es ist von Bedeutung, dass Ihr DA seid. Mit all Euren Sinnen, mit Allem, was IHR repräsentiert.
Klar, es geht heute um Bogenschiessen, aber nicht nur. Wir hätten genauso gut einen Basketball auswählen oder über glühende Kohlen gehen oder durch den Wald laufen und Kooperationsspielchen machen können. Nun, wir haben uns für den Bogen entschieden. Um etwas in Bewegung zu setzen...“
„Es spielt für mich keine Rolle, weswegen Ihr an diesem Programm teilnehmt. Es ist für mich nicht so wichtig, was Ihr in Eurem bisherigen Leben so angestellt oder versäumt habt, für Euch positiv zu tun. Es interessiert mich auch nicht, unter welchen Bedingungen ihr lebt oder aufgewachsen seid – egal, wie hart oder unbequem das auch gewesen sein mag.
Ich urteile nicht über Euch – das haben vielleicht schon andere in der Vergangenheit getan. Eure Familie, Eure Freunde, die Öffentlichkeit, ein Richter?
Was mich aber interessiert, was mir wirklich wichtig ist, dass Ihr heute hierher gekommen seid. Was Ihr von diesem Tag mitnehmt, was Euch davon weiterbringt und was Ihr damit für euer zukünftiges Leben brauchen könnt, wie Ihr es gestaltet, wie Ihr es verändert, ist tatsächlich nur Euer "Ding", aber genau das steht für mich im Vordergrund.
Es geht heute vor allem um Euch! Ihr seid heute für mich der Mittelpunkt meines Interesses. Und es ist von Bedeutung, dass Ihr DA seid. Mit all Euren Sinnen, mit Allem, was IHR repräsentiert.
Klar, es geht heute um Bogenschiessen, aber nicht nur. Wir hätten genauso gut einen Basketball auswählen oder über glühende Kohlen gehen oder durch den Wald laufen und Kooperationsspielchen machen können. Nun, wir haben uns für den Bogen entschieden. Um etwas in Bewegung zu setzen...“
4. Vorbereitende Fragen für Teilnehmer
Außerdem mussten sich die TN im Vorfeld folgenden Fragen zur eigenen Persönlichkeit stellen und diese im Zusammenhang mit Bogenschiessen für sich beantworten:
- Wie weit bist Du in der Lage, den zu Bogen spannen? Traust Du dir es zu?
- Wann gibst Du den Pfeil frei?
- Bist Du bereit „loszulassen“ oder (noch) nicht bereit dazu?
- Wie fühlt sich das an den Pfeil zu lösen, wenn Du die Augen geschlossen hast?
- Was verunsichert Dich, was ängstigt Dich daran, das Ungewisse?
- Wie verändert sich das Zielen, wenn Deine Körperhaltung oder die Anspannung sich ändert?
- Geschieht dies bewusst oder läuft dies völlig unbemerkt bei Dir ab?
- Wie reagierst Du, wenn Du dein Ziel verfehlst? Bist Du frustriert, kapitulierst Du, verlierst Du die Beherrschung oder „nimmst Du die Herausforderung an“?
- Was lösen die Befehle: "Pfeile aufnehmen" bzw. "Pfeile los" bei Dir aus? Fühlst Du Dich bevormundet oder hilft es Dir, wenn jemand sagt, „wo’s lang geht“?
- Wie reagierst Du, wenn Du diese Kommandos geben musst, wenn Du die Verantwortung trägst?
- Der Umgang mit Pfeil und Bogen erfordert klare Regeln und Abläufe, an die sich alle Teilnehmenden verlässlich und ausnahmslos halten müssen. Nur so kann die nötige Ruhe und Sicherheit gewahrt werden
- Kannst Du Dich an Regeln und Abmachungen halten?
- Wie ist es, sich nur auf das eine Ziel zu konzentrieren?
- Ist es eine wichtige Erfahrung für Dein weiteres Leben, sich auf eine Sache zu konzentrieren?
- Bist Du in der Lage „abzuschalten“? Kannst Du das oder bist Du ständig „unter Strom“?
- Erträgst Du Kritik von außen oder hast Du schon einmal Selbstkritik an Dir geübt? Kannst Du diese annehmen und Dich verändern?
5. Eindrücke der Aktionstage
Zu Beginn wurden die Grundlagen des traditionellen Bogenschiessen vermittelt. Dies geschah anhand einfacher Übungsbögen mit „0“-Zuggewicht. Von Anfang an waren die Teilnehmer am Thema interessiert und neugierig darauf, was Ihnen wohl dargeboten wird. Sie waren durchaus motiviert und machten ohne Murren oder Extraaufforderung bei den ‚Trockenübungen’ gut mit.
Auch während des gesamten Aktionstages gab es keinerlei Maulerei oder subversives, destruktives Verhalten. Die erste Gruppe am Samstag war „softer“ als die zweite Gruppe am Sonntag. Diese wirkte von Anfang an „griffiger“, war aber auf ihre Art auch offener und, ja, fast schon konstruktiver!
Obwohl diese Gruppe die heftigere war, was die Biografien und individuellen Erfahrungen, sowie deren Vorstrafenregister betraf, waren die TN dieser Gruppe offener und ehrlicher gegenüber ihrem kriminellen Vorleben. Die Mitglieder dieser Gruppe suchten wesentlich mehr das Gespräch mit dem Bogenschießleiter, auch was ihre Einzelbiografien betraf.
Sie erzählten freimütig, in erster Linie sachlich und ohne große Effekthascherei von ihren persönlichen Verfehlungen. Es entstand an beiden Tagen das Gefühl, bei den jeweiligen Gruppen so etwas wie Akzeptanz und Empathie zu spüren. Nicht nur der Person des Bogensportleiters gegenüber. Auch insgesamt bestand der Eindruck, dass diese jungen Männer auf ihre Art etwas von einfacher Normalität und Zugänglichkeit repräsentierten. Das Ganze natürlich auch auf dem Hintergrund dieser Maßnahme.
Es soll nicht verklärt oder verharmlost werden, was diese Jungs in ihrer Vergangenheit verbrochen und ausgefressen haben. Mit diesen Aktionstagen bestand jedenfalls die besondere Gelegenheit, in einem besonderen Rahmen besondere Schicksale kennen zu lernen. Und das war eine sehr wichtige und lehrreiche, wenn auch etwas überraschende Erfahrung.
Bognerische Talente waren bei beiden Gruppen erfreulicherweise auch vorhanden. Ebenso waren die Nachfragen und interessierten Detailfragen zum Thema Bogenschiesstechniken Beleg dafür, dass diese Jungs nicht „nur“ ‚dumpfe Gewalttätige’, sondern durchaus intelligente Burschen sind, die halt bei einigen Weichen und Weggabelungen falsch abgebogen sind, und dabei einige nicht unbeträchtlich falsche Entscheidungen für ihr Leben getroffen haben.
Großen Spaß hatten sie alle!! Es wurde sehr viel gelacht, aber nicht ausgelacht. Zuerst wurde sich warmgeschossen auf eine ‚nackerte Schei’m’ ohne Zielauflage, danach auf Luftballons gezielt und schließlich auf Tierbildauflagen der Jagdinstinkt befriedigt. Nichts ungewöhnliches. Was ungewöhnlich war: Letztlich hielten sie volle 4 – 5 Stunden durch, konzentriert und mit viel Einsatz, ohne größere Zwischenfälle und – was am allerwichtigsten war – ohne Konflikte und den üblichen Imponiergehabe und ohne Gewalt. Weder verbal noch tätlicher Art. Und das, trotz ihrer teils „furchterregenden“ Einzelschicksale.
Eeine tolle Leistung, wenn man bedenkt, welche Bürde diese jungen Menschen mit sich rumschleppen, die sie auch trotz dieser sozialen Maßnahmen ja nicht so ohne weiteres abschütteln können. Vielleicht auch niemals?
Zudem war jedem einzelnen Teilnehmer der Resozialisierungsmaßnahme klar: Bei einem Scheitern droht das Einfahren in den Bau. Und das nicht nur mal für ein paar Tage Arrest, sondern für eine deutlich lange Zeit.
Es will niemand behaupten, dass die Aktionstage und das traditionelle Bogenschiessen aus diesen ‚Underdogs’ bessere Menschen gemacht hat. Und trotzdem war es den Eindrücken zufolge so, dass dieses andere Erleben und diese ungewohnte Sportart bei einigen von ihnen doch etwas hinterlassen hat, was man einen sogenannten positiven Eindruck nennen kann.
Und wer weiß, was der Bogen noch so alles bei ihnen in Bewegung bringen kann....... . Positiv.
Dass der Bogen Menschen zu ihrem Vorteil verändern kann.
Ich glaube daran.
Auch während des gesamten Aktionstages gab es keinerlei Maulerei oder subversives, destruktives Verhalten. Die erste Gruppe am Samstag war „softer“ als die zweite Gruppe am Sonntag. Diese wirkte von Anfang an „griffiger“, war aber auf ihre Art auch offener und, ja, fast schon konstruktiver!
Obwohl diese Gruppe die heftigere war, was die Biografien und individuellen Erfahrungen, sowie deren Vorstrafenregister betraf, waren die TN dieser Gruppe offener und ehrlicher gegenüber ihrem kriminellen Vorleben. Die Mitglieder dieser Gruppe suchten wesentlich mehr das Gespräch mit dem Bogenschießleiter, auch was ihre Einzelbiografien betraf.
Sie erzählten freimütig, in erster Linie sachlich und ohne große Effekthascherei von ihren persönlichen Verfehlungen. Es entstand an beiden Tagen das Gefühl, bei den jeweiligen Gruppen so etwas wie Akzeptanz und Empathie zu spüren. Nicht nur der Person des Bogensportleiters gegenüber. Auch insgesamt bestand der Eindruck, dass diese jungen Männer auf ihre Art etwas von einfacher Normalität und Zugänglichkeit repräsentierten. Das Ganze natürlich auch auf dem Hintergrund dieser Maßnahme.
Es soll nicht verklärt oder verharmlost werden, was diese Jungs in ihrer Vergangenheit verbrochen und ausgefressen haben. Mit diesen Aktionstagen bestand jedenfalls die besondere Gelegenheit, in einem besonderen Rahmen besondere Schicksale kennen zu lernen. Und das war eine sehr wichtige und lehrreiche, wenn auch etwas überraschende Erfahrung.
Bognerische Talente waren bei beiden Gruppen erfreulicherweise auch vorhanden. Ebenso waren die Nachfragen und interessierten Detailfragen zum Thema Bogenschiesstechniken Beleg dafür, dass diese Jungs nicht „nur“ ‚dumpfe Gewalttätige’, sondern durchaus intelligente Burschen sind, die halt bei einigen Weichen und Weggabelungen falsch abgebogen sind, und dabei einige nicht unbeträchtlich falsche Entscheidungen für ihr Leben getroffen haben.
Großen Spaß hatten sie alle!! Es wurde sehr viel gelacht, aber nicht ausgelacht. Zuerst wurde sich warmgeschossen auf eine ‚nackerte Schei’m’ ohne Zielauflage, danach auf Luftballons gezielt und schließlich auf Tierbildauflagen der Jagdinstinkt befriedigt. Nichts ungewöhnliches. Was ungewöhnlich war: Letztlich hielten sie volle 4 – 5 Stunden durch, konzentriert und mit viel Einsatz, ohne größere Zwischenfälle und – was am allerwichtigsten war – ohne Konflikte und den üblichen Imponiergehabe und ohne Gewalt. Weder verbal noch tätlicher Art. Und das, trotz ihrer teils „furchterregenden“ Einzelschicksale.
Eeine tolle Leistung, wenn man bedenkt, welche Bürde diese jungen Menschen mit sich rumschleppen, die sie auch trotz dieser sozialen Maßnahmen ja nicht so ohne weiteres abschütteln können. Vielleicht auch niemals?
Zudem war jedem einzelnen Teilnehmer der Resozialisierungsmaßnahme klar: Bei einem Scheitern droht das Einfahren in den Bau. Und das nicht nur mal für ein paar Tage Arrest, sondern für eine deutlich lange Zeit.
Es will niemand behaupten, dass die Aktionstage und das traditionelle Bogenschiessen aus diesen ‚Underdogs’ bessere Menschen gemacht hat. Und trotzdem war es den Eindrücken zufolge so, dass dieses andere Erleben und diese ungewohnte Sportart bei einigen von ihnen doch etwas hinterlassen hat, was man einen sogenannten positiven Eindruck nennen kann.
Und wer weiß, was der Bogen noch so alles bei ihnen in Bewegung bringen kann....... . Positiv.
Dass der Bogen Menschen zu ihrem Vorteil verändern kann.
Ich glaube daran.
Bogenpädagogik und Thérà L'Arc sind Teil der DPMA registrierten und geschützten Marke Pfad des Bogens und unterliegen dem Copyright.