Der Boden bedeckt vom Schnee, die Stille des Waldes und die klare kalte Luft.
Lust, einen noch einen kleinen Spaziergang zu machen?......
1. Bogenschiessen hilft heilen
In der Rehabilitation nach Sport- oder Körperverletzungen, in der Arbeit mit psychisch Kranken und depressiven Menschen, in der Integration von Menschen mit unterschiedlichsten Handicaps in der Gesellschaft: Das traditionelle Bogenschiessen als innovative Therapieform erhält immer mehr Zustrom. Was genau geschieht im Körper und Geist beim Bogenschiessen? Was löst es aus und wie wendet es der therapeutisch arbeitende Bogenpädagoge am sinnvollsten an?
Auch im schulischen und bildungstechnischen Kontext gewinnt Bogenschiessen immer mehr an Bedeutung:
- Bogenschiessen generell beinhaltet viele positive Aspekte. Der Ablauf der umfassenden und fließenden Bewegung trainiert sowohl Koordinationsfähigkeit als auch Muskulatur, stellt gleichwohl auch Labsal für die Psyche dar. Mit Pfeil um Pfeil entschwinden beim Bogenschiessen so mancherlei Sorgen, Ängste und Nöte. Zudem bietet das traditionelle Bogenschiessen die Gelegenheit, dass Menschen mit und ohne Behinderung – sei sie körperlich oder seelisch – gemeinsam einen integrativen Sport ausüben.
Auch im schulischen und bildungstechnischen Kontext gewinnt Bogenschiessen immer mehr an Bedeutung:
- Hauptschüler oder solche aus Förderzentren, die aus sozial schwachen Familien stammen, gelten oft als chancenlos in der Leistungsgesellschaft. Der Sozialpädagoge Robert Kraus will mit seinem Projekt „Bogenpädagogik“ seit 2004 Schülerinnen und Schülern Mut machen. So werden aus erziehungsschwierigen oder entwicklungsverzögerten Kindern und Jugendlichen, wenn sie Bogenschiessen, Menschen mit Sozialkompetenz und Selbstbewusstsein, die bereit sind, Pflichtgefühl zu entwickeln und für sich und andere Verantwortung zu übernehmen.
- Und der Erfolg gibt ihm recht. Robert Kraus hat mit seinem Bogenprojekt schon erstaunliche Ergebnisse und auch mit verschiedenen Auszeichnungen (z.B. 7. Platz beim bio-for-life- Award: Initiative des Lebens, siehe Interview unten) Aufmerksamkeit für das Thema „Bogenpädagogik“ erzielt. Auch bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADHS lässt sich dieses mit Bogenschiessen gut entgegenarbeiten. So verbessert das Bogentraining von zertifiziertem Bogenschiessleiter Kraus die Kraft in den Beinen, bei Bauch- und Rückenmuskulatur, in den Armen und Händen. Die Teilnehmer können sich danach viel besser konzentrieren und koordinieren.
2. Bogenschiessen in der Sonderpädagogik
Bogenschiessen ist aktives Erleben und Lernen:
- Bogenschiessen lässt sich im Bereich der Sonderpädagogik vielseitig umsetzen. Miteinander werden Schritt für Schritt die Bogenbewegung, die Bogentechnik sowie Sicherheitsregeln erlernt. Zusammen wird Handgriff und Geschick entdeckt, Zielsicherheit gewonnen, Vertrauen gebildet, Freude geschenkt. Entwicklungsphysiologisch liegt der Bewegung des Ablaufs ein hoher Selbstantrieb des Bogenschiessenden zu Grunde. Dem Streben, neue "Horizonte" zu erreichen, Übersicht zu erlangen, unbekannte Bewegungsabläufe kennen zu lernen, wird an der Zielscheibe Raum verschafft. Durch differenzierte Vielfalt im Bewegungsablauf (kontra Statik) und unterschiedlichsten Zielsetzungen kann für jeden Einzelnen Bogenschiessen erfahrbar werden.
- Neurophysiologisch ergeben sich durch die komplexen Bewegungsabfolgen völlig neuartige Verschaltungen der Hirnareale. Motorik in ständiger Wechselwirkung mit Sensorik fördert kognitive Prozesse. Die Bogenschiessende spürt die Wirkung der Zugkraft, erfährt die eigenen Grenzen, trainiert Koordination, Kraft, Kondition, etc. in einem spielerischen Rahmen. Durch die Wechselwirkung in der Gruppe oder zwischen den Schiesspartnern bildet sich Vertrauen, Rücksicht, soziale Kompetenz. Die Personen erkennen ihre eigenen körperlichen und psychischen Fähigkeiten. Sie lernen auf andere zu vertrauen und Verantwortung für die Nächsten zu übernehmen.
- Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) werden in Familie, Schule und Freundeskreis oft als störend empfunden. Therapeutisches Bogenschiessen lenkt den Bewegungsdrang in bewusste Aktivität um und ist damit die ideale Behandlung für junge Patienten. Das therapeutische Bogenschiessen spricht nicht nur einzelne Teilleistungen an, sondern fördert das Kind in seiner Gesamtheit.
- Dabei werden nicht nur motorisch aufeinander aufbauende Abläufe, sondern auch fundamentale Fähigkeiten wie geistige Zentrierung, Merkfähigkeit und Vertrauen in die eigene Stärke geschult. Es werden Handlungsabläufe durchgesprochen und eingehalten und das Kind oder der Jugendliche erhält eine unmittelbare Rückmeldung durch den Schussablauf und dessen Ergebnis. In Auswertungsgesprächen mit Kindern, Eltern und Pädagogen wird deutlich, dass vieles der neuen Erfahrungen von den teilnehmenden Jugendlichen in den Alltag transferiert werden kann. Demzufolge können Kinder regelgerechte Abfolgen erfolgreicher umsetzen, ihre Hausaufgaben einfacher erledigen, sind in der Schule ausdauernder und folgen dem Unterrichtsgeschehen wesentlich aufmerksamer und konzentrierter.
3. Von der Lähmung zur Stärke - Fallbeispiel
(Quelle: Internet, Google/Wikipedia)
Der Junge „Nico“, 14 Jahre jung, kam vom Gymnasium an die Hauptschule. Von einem Tag auf den anderen wagte er sich in der Pause nicht mehr unter seine Mitschüler, wurde von unerklärlichen Panikattacken geplagt, brach seinen regelmäßigen Schulbesuch immer wieder ab, verbrachte Wochen und Monate nur zu Hause in der elterlichen Wohnung. Das war vor vier Jahren. Dank Medikamenten und der Bogentherapie empfindet „Nico“ wieder Spaß an der Schule, fand zurück zu Freunden und ein stabiles Leben. Mit dem Medium Bogen stellte er sich in der therapiebegleitenden Bogenpädagogik den Herausforderungen dieses archaischen Kulturgutes. An der Einschusswand wurde an diesen „neuen“ Herausforderungen gearbeitet, bis sich die ersten positiven Effekte bemerkbar machten, um dann im Gelände, in der freien Natur vertieft zu werden. Jeder Handgriff am Bogen wurde geprüft, jedes Detail würde geübt, bis es saß und der Bogenablauf in Fleisch und Blut überging.
Mit anderen Worten: „Nico“ lernte intuitiv, Verantwortung zu übernehmen, Situationen zu meistern. Betreut wurde er dabei, neben dem Bogenpädagogen, der die Beziehungsarbeit leistete, von einem Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten, der die Aufarbeitung seiner familiären und sozialen Situation begleitete, sich aber während des Bogenschiessens bewusst im Hintergrund hielt. Je stärker der gezogene Bogen wurde, desto mehr Verantwortung übernahm Nico. Selbst bei einem Ziel in mehr als 20 Metern Entfernung wirkt „Nico“ inzwischen gefestigt und zentriert, auch ein Ziel mit unbekannter Distanz bringt ihn nicht aus der Ruhe. Step-by-Step, (Aus)Zug um (Aus)Zug, konnte er so zurück ins Leben finden.
Der Junge „Nico“, 14 Jahre jung, kam vom Gymnasium an die Hauptschule. Von einem Tag auf den anderen wagte er sich in der Pause nicht mehr unter seine Mitschüler, wurde von unerklärlichen Panikattacken geplagt, brach seinen regelmäßigen Schulbesuch immer wieder ab, verbrachte Wochen und Monate nur zu Hause in der elterlichen Wohnung. Das war vor vier Jahren. Dank Medikamenten und der Bogentherapie empfindet „Nico“ wieder Spaß an der Schule, fand zurück zu Freunden und ein stabiles Leben. Mit dem Medium Bogen stellte er sich in der therapiebegleitenden Bogenpädagogik den Herausforderungen dieses archaischen Kulturgutes. An der Einschusswand wurde an diesen „neuen“ Herausforderungen gearbeitet, bis sich die ersten positiven Effekte bemerkbar machten, um dann im Gelände, in der freien Natur vertieft zu werden. Jeder Handgriff am Bogen wurde geprüft, jedes Detail würde geübt, bis es saß und der Bogenablauf in Fleisch und Blut überging.
Mit anderen Worten: „Nico“ lernte intuitiv, Verantwortung zu übernehmen, Situationen zu meistern. Betreut wurde er dabei, neben dem Bogenpädagogen, der die Beziehungsarbeit leistete, von einem Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten, der die Aufarbeitung seiner familiären und sozialen Situation begleitete, sich aber während des Bogenschiessens bewusst im Hintergrund hielt. Je stärker der gezogene Bogen wurde, desto mehr Verantwortung übernahm Nico. Selbst bei einem Ziel in mehr als 20 Metern Entfernung wirkt „Nico“ inzwischen gefestigt und zentriert, auch ein Ziel mit unbekannter Distanz bringt ihn nicht aus der Ruhe. Step-by-Step, (Aus)Zug um (Aus)Zug, konnte er so zurück ins Leben finden.
Bogenpädagogik und Thérà L'Arc sind Teil der DPMA registrierten und geschützten Marke Pfad des Bogens und unterliegen dem Copyright.